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Die meisten großen Volksfeste besitzen eine lange Tradition, die bis heute Bestand hat. Das Volksfestvergnügen änderte sich mit der Zeit und musste sich stetig den Bedingungen der jeweiligen Epochen anpassen. Waren es vor vor über 100 Jahren noch Darbietungen oder Karusselle mit Dampfmaschinen, die für Vergnügen sorgten, begeistern heute modernste Fahrgeschäfte das Publikum.

 

 

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg blühte die Branche förmlich auf, es hielt die Technik Einzug auf den Veranstaltungen. Das Bild zeigt übrigens die in Düren bekannte Raupe der Firma Mark. Das Karussell war bis 1980 auf der Annakirmes vertreten.

 

 

 Das Schaustellergewerbe 

 

Deutschland besitzt eine einmalige und über Generationen hinweg gewachsene Volksfestkultur

 

Die deutsche Volksfestkultur mit einer Fülle von tief im volkstümlichen Brauchtum verwurzelten Jahrmärkten, Kirmessen, und Weihnachtsmärkten ist in ihrer Art einzigartig auf der Welt. Die Volksfeste sind wesentliches Kulturgut und als solches von der Bundesregierung und der EU anerkannt und schützenswert. Sie sind in unserer Gesellschaft für alle sozialen Schichten ein wichtiger Bestandteil der Freizeitgestaltung, erfüllen eine wichtige soziale Ausgleichsfunktion für alle Altersklassen, wahren regionaltypisches Brauchtum und Tradition und stärken das Heimatbewusstsein.
 

Die einen sagen "Kirmes" oder "Kerwe", die anderen "Messe" und wieder andere "Markt". In München zieht es die Besucher auf die "Wiesn", in Stuttgart auf den "Wasen", in Franken auf den "Plan", in Nordrhein-Westfalen auf die "Kirmes" und in Oberbayern auf die "Dult". Im Elsass ist es der "Bungert" und in Norddeutschland heißt die Messe "Brink".

Malerei und Dichtkunst haben sich einfangen lassen von der Fröhlichkeit, vom faszinierenden Reiz der Kirmes. Schon Goethe wusste: "Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein." Der Pädagoge W. Steinmetz schrieb: "Der Schausteller stellt dem Bürger eine bunte Glitzerwelt vor, nervenkitzelnde Achter- und Geisterbahnen, rasend schnelle Fahrzeuge und duftende Imbissbuden. Er entspricht damit der Sehnsucht der Bürger nach ungezwungenem Vergnügen und Abenteuer." Und Eugen Roth erklärte:" Hier sitzt der Maurer neben dem Professor, je enger, desto besser." Die Freude an der schönen Welt der Farben und Lichter, der schönen Düfte, der grellen und der süßen Töne eines Volksfestes ist so alt wie die Welt.


Volksfeste und Städte haben eine lange, gemeinsame Tradition. Über den Erfolg einer Ansiedlung, darüber, ob aus einer Ansiedlung eine Stadt werden konnte, entschied häufig die Frage, ob es ihr gelang, Marktrechte zu erwerben und den Markt erfolgreich zu etablieren. Der Erfolg eines Marktes wurde schließlich auch davon bestimmt, ob es zunächst durch ein attraktives Angebot an Handelswaren und zunehmend auch durch andere Attraktionen ein breites Publikum aus der nahen wie fernen Umgebung anlocken und an sich binden konnte. Man kann deshalb mit Fug und Recht sagen, dass Städte ohne Märkte - Handels- ebenso wie Jahrmärkte und Volksfeste - nicht denkbar waren und sind. Auch wenn diese Verbindung heute nicht mehr so eng ist, bleibt doch unbestritten, dass Märkte und Städte zusammen gehören und die Städte - im doppelten Sinn des Wortes - ohne die Vielfalt und Differenziertheit ihrer Märkte und Volksfeste um vieles ärmer wären.

Für die gastgebenden Städte ist das Volksfest einer der Höhepunkte im Jahresablauf. Die Kirmes ist Stätte der Begegnung und der Freizeitgestaltung - und sie schafft regionale Identität. Die Volksfeste bieten Jung und Alt ein nahezu unerschöpfliches Freizeitvergnügen. Sie können ein bunter Farbklecks einer Bildungsreise sein oder ein lebendiges Denkmal einer Sightseeing-Tour. Auf jeden Fall aber sind sie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

 

Im Jahr besuchen in Deutschland 178 Millionen Menschen über 12 000 Volksfeste und Jahrmärkte. Volksfeste erzielen Umsätze in Milliardenhöhe und liefern dadurch den Städte und Regionen zusätzliche Einkommen und Steuereinnahmen. Heute reicht das Angebot auf den Volksfestplätzen von A, wie Achterbahn bis Z, wie Zuckerwatte. Nostalgische Kettenflieger und Pferdekarussells drehen sich gemächlich im Kreis, die Achterbahn lädt ein zu einer rasanten Fahrt - Spannung und Spaß für jedermann.

Ein Volksfestbesuch gehört als "Muss" in jedes Reiseprogramm, denn ein Volksfest ist Ausdruck der Lebensfreude und des Brauchtums einer Region. Es zeigt deutlich: so feiern die Bayern, so feiern die Sachsen, so feiern die Schleswig-Holsteiner. Große und kleine Volksfeste und Kirmessen finden fast das ganze Jahr über statt. Sie bieten, Vergnügen, Entspannung, Abwechslung und damit Erholung für Jung und Alt. Die Volksfeste bieten den Menschen nicht nur Zerstreuung und Abstand vom Alltag. Sie haben zugleich ihren unverzichtbaren Stellenwert im dörflichen und städtischen Leben. Der griechische Philosoph Pythagoras hat einmal das Leben mit einem Jahrmarkt verglichen. Er hatte Recht: Wo Jahrmarkt ist, ist pures Leben.

Die Menschen brauchen die Begegnung auf den Volksfestplätzen, das Miteinander und vor allen Dingen, das miteinander Freude bereiten. Und das ist es, was das Schaustellergewerbe ausmacht: Seit Jahrhunderten haben die Schausteller die Menschen unterhalten. Welcher Beruf kann das von sich sagen, über Jahrhunderte hinweg Menschen begeistert zu haben? Die Schausteller tragen mit dazu bei, dass unsere Gemeinschaft und unsere Gesellschaft funktionieren, dass die Menschen miteinander leben.

 

Volksfeste, Kirmessen und Veranstaltungen haben "Herz und ein Gesicht"!

 

(Text: DSB, Berlin)

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